WS 3: Talkrunde Dokumentation

Auch wenn die systemische Therapie leicht und flüssig im Dialog daherkommt, gibt es einen weiteren und zumeist unbeliebteren Teil in unserer Arbeit, der da heißt Dokumentation oder Bericht und der in der Regel in standardisierter Form vorliegen muss. Oft gibt es eine seltsame Hürde oder einen Widerstand in der Umsetzung aus der Praxis - also der Tat oder dem Tun – in die Theorie, d.h. der Verschriftlichung. Wenn ich sorgsam arbeite, sollte ich all mein therapeutisches Tun auch theoretisch genau benennen können. In diesem Weiterbildungsseminar möchten wir eine „innere Logik“ zwischen dem oft intuitiv systemisch erlebten Handeln und der Dokumentation herstellen. Wir werden mit Auftragsklärung und Überweisungskontext beginnen, werden einen plausiblen Zusammenhang zwischen Anliegen der Klienten, Zielsetzung, Behandlungsplan und den zur Anwendung kommenden Methoden und Interventionen herstellen. Wir werden ein therapeutisches Narrativ entstehen lassen, das sowohl die biographische Anamnese als auch die Hypothesen der Störung und die der Lösung stimmig vereint und werden gemeinsam darüber nachdenken, wie wir für eine günstige Prognose sorgen können. Jeder Teilnehmer bringt seine Entwürfe mit und wir werden am Ende ein Potpourri schöner Dokumentationen als neue Narrative betrachten, die gegebenenfalls auch zur SG-Zertifizierung eingereicht werden können. Für die Zertifizierung werden 4 Fälle benötigt. Es können sowohl abgeschlossene, als auch nicht abgeschlossene Prozesse in die Talkrunde eingebracht werden.